Kontakt:
Kübra Gümüşay

c/o Hanser Berlin – Lehrter Straße 57, Haus 4, 10557 Berlin

Büro betreut von Julia Obermann

office@guemuesay.com
Bürozeiten: dienstags 9.00 – 13.00 + donnerstags 9.00 – 13.00

Bei Interviewanfragen, Lesungen und alle anderen Fragen zu meinem Buch “Sprache und Sein”
hilft Ihnen gerne mein Verlag weiter:

Hanser Berlin

Thomas Rohde
thomas.rohde@hanser.de, +49 30 252 948 015

DIESE KETTE IST VERBOTEN. UND DIESE SCHUHE. UND DIESE MUSIK. UND….

pimp your myspace at Gickr.comWeißt du, vor zwei Jahren hätte ich mit Leuten wie dir nicht einmal geredet”, sagt Shahjehan zu mir. Er ist dünn, verschwitzt und seine Augen sind müde. Wir sitzen im Backstage-Bereich eines Konzertsaals in London. Er hat gerade eine großartige Show beendet. Shahjehan ist Gitarrist der pakistanisch-amerikanischen Punk-Band “The Kominas”. Und muslimisch. “Mit euch wollte ich nichts zu tun haben”, sagt er und meint praktizierende Muslime.

Er war voller Wut auf die Community, er trank viel, nahm Drogen. Er zerstörte sich. Nun ist er trocken, sein Glaube gibt ihm Halt. Als Punkmusiker aber wollen ihm andere Muslime seinen Glauben absprechen. Ein guter Muslim dürfe keine solche Musik machen, schon gar nicht Punk-Musik. “Ich bin kein perfekter Muslim. Ich bin kein guter Muslim. Aber das geht niemanden etwas an”, sagt er und ich spüre seine Wut von vor zwei Jahren, als er mit mir noch nicht geredet hätte.

***

Meine Mutter und ich besuchen eine der schönsten Londoner Moscheen. Es ist Zeit für das Mittagsgebet, wir machen uns bereit. Als wir den Gebetsraum der Frauen betreten, schaut mich eine Frau prüfend an. “Die Kette muss ab, Schwester”, sagt sie schließlich und deutet auf meine Lieblingskette mit den großen Steinen. “Haram”, also strengstens verboten, fügt sie hinzu.

Wir haben keine Lust auf eine Diskussion, also nehme ich die Kette ab – obwohl die Frau weder Autorität noch irgendeine Funktion in dieser Moschee besitzt. In wenigen Minuten fängt das Gebet an, wir haben uns hingestellt. Urplötzlich steht die Frau wieder hinter uns und tippt meiner Mutter auf die Schulter. Sie hat die Pumps meiner Mutter aus dem Schuhregal herausgesucht und hält sie nun hoch. “Haram!”, sagt sie laut und deutet dabei auf das eingenähte Steinchen an der Rückseite des Schuhs.

***

“Salam, Schwester!”, ruft Aisha und umarmt mich herzlich. Noch bevor ich den Gruß erwidern kann, fängt sie an wie ein Wasserfall zu reden. Sie habe gehört, ich käme aus der Türkei. Ihr Bruder lebe und studiere Medizin in Ankara, der Hauptstadt. Ankara sei so eine tolle Stadt. Und Istanbul erst. Letztes Jahr, da habe sie … Sie spricht und spricht. Sie ist selbstbewusst und lustig. Sie redet von Mode, Kunst und Politik. Sie ist eine schwarze Britin und Studentin an meiner Londoner Universität. Und außerdem ist sie von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, nur ihre Augen kann man sehen. Aisha trägt ein Niqab.

***

Imran steht vor der Bühne und hört einer Band bei der Probe zu. Als ein neues Lied angestimmt wird, wippt er mit dem Oberkörper mit, sein dichtes schwarzes Haar schwingt hin und her. Er ist ganz vertieft in die Musik, seine Augen sind geschlossen. Mit imaginären Trommelstöcken schlägt er in der Luft, wie Shahjehan spielt er bei “The Kominas”, er ist der Schlagzeuger. Plötzlich dreht er sich zu mir um, springt über zwei Sitzreihen, setzt sich neben mich und sagt: “Das ist mein Lieblingslied! Das Lied handelt von dem Gefährten unseres Propheten, Hazrati Ali.”

taz, Tuch-Kolumne 29.09.2010

journalist, columnist and author of this blog. a turkish-german muslim juggling politics, feminism, cyberculture and life between germany, istanbul, oxford & the world.

Comments

  • Oktober 1, 2010
    reply

    This comment has been removed by the author.

  • Oktober 1, 2010
    reply

    This comment has been removed by the author.

  • Oktober 1, 2010
    reply

    This comment has been removed by the author.

  • Oktober 1, 2010
    reply

    This comment has been removed by the author.

  • Oktober 1, 2010
    reply

    Wieder eine dieser religiösen Kolumnen in der TAZ. Als die erste auftauchte hielt ich es noch für eine Satire – war wohl kein Platz mehr auf der Wahrheits-Seite. Inzwischen weiss ich, dass Sie es ernst meinen.

    Nun gut. Immerhin haben Sie mich dazu gebracht, meine Position zum Kopftuch zu Ende zu denken und auszuformulieren. Ihr Text über das Kopftuch halte ich für den Schlüssel, hier meine Gedanken dazu:

    Sie schreiben dort: “Ich trage das Kopftuch freiwillig, aus religiösen Gründen, für mich ist es eine religiöse Pflicht”. Ausserdem “Das Kopftuch ist Teil meiner Identität”. Ja was nun, Teil der Identität oder Pflicht? Für mich klingt das wie das typische religiöse Geschwurbel. Etwa eine freiwillige Pflicht als Teil der Identität? Aber eine Pflicht kann nicht freiwillig sein, und schon gar nicht Teil einer Identität.

    Ich finde Ihre folgende Aussage wesentlich aufschlußreicher: “Ich bekenne mich öffentlich zu meiner Religion”. Aha – es geht nicht um etwas rein persönliches, ausschließlich auf Sie alleine bezogenes, sondern es geht um die Außenwirkung. Weiterhin schreiben Sie “Ich bin zu der Überzeugung gelangt dass der Koran und die Sunna eindeutig sind in dieser Frage” – das lässt vermuten, dass Sie zu einer buchstabengetreuen Auslegung Ihrer heiligen Bücher neigen.

    Dieses führt direkt zu einem weit verbreiteten Problem vieler Muslime und Christen, die sich selber als “religiös” oder “gläubig” bezeichnen: Sie sind eine Missionarin. Das Christentum und der Islam sind die beiden einzigen Weltreligionen mit einem Missionierungsgebot. Ihr Kopftuch ist äußerer Ausdruck dieses Auftrags.

    Missionarstum ist aber ein Verstoß gegen die goldene Regel “Verhalte dich gegenüber Anderen genau so, wie du möchtest, dass Andere sich gegenüber dir verhalten”. Ein Missionar möchte bekehren, nicht aber selber bekehrt werden. Genau die Toleranz, die Sie einfordern geht Ihnen selber ab.

    Sie finden Menschen, die an Ihrem Kopftuch Anstoß nehmen, intolerant. Diese Menschen wehren sich aber nur dagegen, von Ihnen missioniert zu werden, ihr Verhalten ist eine Reaktion.

    Von mir aus dürfen Sie Ihr Kopftuch gerne weiter tragen. Nur dürfen Sie sich nicht wundern, wenn Sie damit in einer säkularen, weltlichen Gesellschaft auf massive Kritik stoßen.

    Ist es die Form, in welcher die Kritik geäußert wird, die Sie stört? Eigentlich ist es ja OK, wenn die Leute das Kopftuch doof finden, nur sollten diese Leute Sie damit in Ruhe lassen? Hier funktioniert wieder die Umkehr – lassen Sie doch zuerst die Leute mit Ihrem Glaubensbekenntnis in Ruhe.

    Ich würde mir sehr eine Antwort auf meinen Text wünschen. Leider ist meine Erfahrung mit gläubigen Menschen, dass sie derartigen Diskussionen geschickt auszuweichen verstehen.

  • Oktober 1, 2010
    reply

    “Von mir aus dürfen Sie Ihr Kopftuch gerne weiter tragen.”

    Ey, Arschnlooch, das is aber voll krass nett von Dir Arierarsch! Ächt, Alta, weiss de Muslima bestimmt su schätzen Deine verfickte Erlaubnis. Muss sisch de Kübra jetzt noch bei Dir bedanken, Du Schiwachkopf?

  • Oktober 1, 2010
    reply

    Ein schöner Text, liebe Kübra! Hat mir gut gefallen. Was die pakistanisch-amerikanische Punkband angeht, da ist mir gleich ein SPIEGEL-Artikel von vor ner Weile eingefallen, in dem es über eine Punk- / Metal- (irgend so was) Band in irgend einem arabischen Land ging – war auch sehr interessant!

    Lieben Gruß
    von der Lieselotte

  • Oktober 1, 2010
    reply

    Leyl-susu (sümeyye)

    Wow es wurde uns erlaubt das kopftuch zu tragen
    ja das ist aber nett hörmal da du so nett bist
    und es uns erlaubt hast, erlaub ich dir als muslime
    eine hose anzuziehen ist das nicht toll…?
    Ich kanns nicht verstehen wie sollche azis das recht
    haben etwas zu kommentieren wobei sie keinen ahnung
    haben wenn das kopftuch ein zeichen für missionare ist
    dann dürfen christen keine kreuzketten tragen ej sorry aber
    was juckt dich das jeder kann seine religion so aus üben wie
    er es möchte ob christ jude moslem egal ob du dich gestört fühlst
    denn deine meinung deine gedanken gehen uns am ar…. Vorbei wenn
    du umbedingt ein kommentar abgeben möchtest dann über den inhalt
    und nicht über die religon

  • Oktober 3, 2010
    reply

    @Leyl-susu (und andere): “Ich kanns nicht verstehen wie solche azis das recht haben etwas zu kommentieren wobei sie keinen ahnung haben”.

    Diese Aussage bestärkt meine These, dass Sie eine Toleranz einfordern, über die Sie selber nicht verfügen. Ich habe keine Ahnung? Dann helfen Sie mir bitte und klären mich auf.

    Zur nochmaligen Klarstellung: Es geht mir nicht um die Frage, ob jemand ein Kopftuch tragen darf oder nicht. Es geht darum, wie die Umgebung darauf reagiert, und wie die Kopftuchträgerin mit dieser Reaktion umgeht. Frau Yücel stoesst mit ihrem Kopftuch auf mehr oder weniger intelligent formulierte Ablehnung. Sie schreibt eine Kolumne, in der sie die Kopftuchgegner als intolerant darstellt. Ich schreibe dazu, dass wer ein missionarisches religiöses Symbol zur Schau stellt, sich nicht wundern darf, wenn er damit negative Reaktionen ausloest.

    Extreme christliche Organisationen stoßen in unserer Gesellschaft genauso auf Widerstand. Die Zeugen Jehovas werden auch beleidigt und verspottet. Jede Gesellschaft lehnt etwas Fremdes zunächst ab, das ist ihr gutes Recht.

    Meine elfjährige Tochter trägt hin und wieder ein Kopftuch weil sie es hübsch findet. Das finde ich den richtige Weg, wie das Kreuz um den Hals muss das Tuch ein modisches Accessoire werden ohne ausgesprochene politische oder religiöse Bedeutung. Ich bezweifele allerdings, dass dieses eine Entwicklung ist, die den vorbehaltlosen Beifall gläubiger Muslime finden würde.

  • Oktober 3, 2010
    reply

    Leyl susu

    Aha, wir sollen uns nicht wunder, wenn uns jemand wegen ein stück mehr stoff auf dem körper ausstoßt na dann ist das ja kein problem. das kopftuch kann niemanden beeinflüssen moslem zu werden ich hab sowass noch nie gehört ich trage das kopftuch nicht weil meine mutter es trägt sondern ich gehe von fakten aus das es so richtig ist meine schönheit zu verschleiern und es nur für den einzigen mann aufzubewahren. Die frage ist jetzt ist es falsch ein kopftuch zu tragen oder ist der gedanke die reaktion sollcher leuten falsch. Wie heißt es schön wir leben in einer freien demolkratischen republik ich zich mich nicht falsch, ich üb meine religion nicht falsch aus, ich denk nicht falsch und ich respektiere jeden egal mit mehr stoff am körper oder weniger so muss es sein

  • Oktober 3, 2010
    reply

    Liebe Frau Yücel,
    die hier zu ihrem Beitrag eingegangenen Kommentare ermutigen mich zu einer Frage, die ich mir bei der Lektüre ihrer Kolummenen in der taz schon länger stelle. Für wenn schreiben Sie eigentlich? Handelt sich bei ihren Beiträgen um eine reine Selbstvergewiesserung muslimischer Identität (inklusive Ausritt in den genetischen Sarrazin-Bereich, Stichwort “weiße Israelis) oder doch um die Beschreibung des Islams als europäisches Phänomen, wobei bei ihnen die indigenen Europäer allerdings immer als “Böse” (etwas plakativ formuliert) auftauchen.
    Zur musikalischen seite ihres Beitrages: Es gibt auch eine hervorrragende satanistische Black-Metal.Band mit niederländisch-marokkanischem Wurzeln: The Devils Blood.,

  • Oktober 3, 2010
    reply

    Liebe Frau Yücel,

    1. Weil die Zeugen Jehovas Spott und Beleidigungen ertragen müssen, müssen Sie das als Muslimin auch können! Ist doch klar. Kämpfen Sie für die Rechte der Zeugen Jehovas! Vielleicht geht es Ihnen dann irgendwann auch besser. Das ist doch logisch, dass das so zusammenhängt!

    2. Andere dürfen sich dazu berechtigt sehen, Sie als intolerant abzustempeln. Sie aber dürfen nix und niemanden als intolerant empfinden und dies zum Ausdruck bringen. Überhaupt dürfen Sie keine Empfindungen haben: weder Angst, noch Misstrauen, noch Wut. Das dürfen nur Lebewesen der Spezies Mensch. Und Sie als Muslimin.. Na ja, warten wir doch das nächste Buch Sarrazins ab.

    3. Kopftuch tragen und sich dabei auch sozial-orientierte Argumente stützen, um Himmels willen, das dürfen Sie nicht, denn: Sie als Muslimin sind asozial! Da kann doch nicht die Rede sein von Begriffen wie “Umgebung” und “Reaktion”, ich bitte Sie! Auch Sozialität -in jeglicher Form- hat die Natur den Muslimin entsagt.

    4. Ganz wichtig: Andere dürfen Sie nicht verstehen/ nicht verstehen können/ nicht verstehen wollen/ missverstehen/ ignorieren u.ä. Sie aber dürfen das nicht. Sie müssen alles verstehen und verstehen wollen. Genauer gesagt müssen Sie einen Weg finden, alles zu verstehen und das, obwohl Sie aufgrund Ihrer Religion dümmer sind als andere. Und nochmal: Andere dürfen Sie als intolerant bezeichnen. Sie als Muslimin aber müssen jeden Kommentar -so schwachsinnig und unlogisch er auch sein mag- tolerieren.

    5. Und bitte, zeigen Sie ein wenig Dankbarkeit, wenn ein irgendjemand, der sich dazu berechtigt fühlt, Ihnen das Kopftuchtragen zu erlauben, das auch getan hat. Schließlich ist dieser irgendjemand einer Ihrer tausenden Leser und glaubt, Sie wären nichts ohne ihn. Nehmen Sie das ernst!

    Ich bin voller Zuversicht, dass Sie all das -trotz ihres relativ weniger potetiellen Gehirns- eines Tages lernen werden, und uns allen beweisen werden, dass Sie ausnahmsweise integrationsfähig sind.
    :P :P :P

  • Oktober 4, 2010
    reply

    @sina:
    Immerhin hat hier jemand meine Beiträge wenigstens zum Teil gelesen, dabei aber das zentrale Argument weggewischt:

    Frau Yücel stößt auf Ablehnung nicht einfach weil sie Muslima ist, sondern weil sie missioniert. Sie ziehen das ins Lächerliche, bzw. finden, dass auch die Zeugen Jehovas von unserer Gesellschaft mehr respektiert werden sollten, das Problem ist aber Missionarstum.

    Nochmals aus meinem ersten Beitrag: Die Grundegel allen menschlichen Zusammenlebens ist, sich selber so zu verhalten, wie man es von den Anderen erwartet. Wer missioniert hält sich nicht an diese Regel.

    Ich warte darauf, dass endlich mal jemand die Behauptung aufstellt, ich würde diese Regel mit meinen Beiträgen ebenfalls brechen. Sie, sina, scheinen immerhin nicht in diese Richtung unterwegs zu sein.

  • Oktober 4, 2010
    reply

    @Batox,

    Frau Yücel ist eine Muslima, die den Wunsch pfegt, aus dem Alltag einer Muslimin – aus ihrem Alltag- zu schreiben. Dass sie hierbei von Moslems erzählt, die sie getroffen hat und interessant findet, oder von ihrer Religion berichtet, an der sie immer wieder andere Facetten entdeckt, ist ihr gutes Recht. Wenn Sie allein das als Missionieren deuten, dann sollten Sie sich ernsthaft fragen, warum Sie dazu neigen. Etwa in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Zeugen Jehovas gehabt?

    Ich persönlich habe diesen Beitrag von Frau Yücel nicht als missionarisch empfunden. Und dabei bin auch ich jemand, der das Missionieren ablehnt. Ich finde sogar, dass Frau Yücel in diesem Artikel versucht hat, eine recht neutrale Position einzunehmen. Sie berichtet von Muslems, die sich mit ihrem Moslem-sein auseinander gesetzt haben (siehe Musiker) oder sich nicht bewusst sind, was das für sie bedeutet (siehe Frau in der Moschee). Von Missionieren kann doch nur dann die Rede sein, wenn die Religion als perfekt dargestellt wird und man dem Menschen, den man “bekehren” will, den Eindruck vermitteln möchte, alle Menschen die dieser Religion angehören seien glücklich. Seien Sie so lieb, lesen Sie sich doch den Artikel bitte noch mal durch, ja?

    Und übrigens, die Regel “was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu” ist schon längst überholt. Damit argumentiert man nicht mehr. Der kategorische Imperativ von Kant ist heutzutage universeller und praktikabler. Und erwarten Sie bitte nicht, dass man nach Ihren Regeln diskutiert. Sonst wird daraus ganz bestimmt kein intersubjektiver Diskurs (Siehe Habermas und Foucault). Deshalb: Wenn Sie weiterhin so sturr darauf beharren, jemand müsse Sie in Ihrem Strafraum -nach ihrem Pseudotor- angreifen, so können Sie noch lange warten. Ich als Zuschauerin reiche Ihnen eine Vuvuzela und nun ist gut.

    P.S. : “Sie ziehen das ins Lächerliche, bzw. finden, dass auch die Zeugen Jehovas von unserer Gesellschaft mehr respektiert werden sollten, das Problem ist aber Missionarstum”

    Nö das hab ich nicht gesagt, und aus meinem obigen Kommentar folgt weder ihre Deutung noch das Gegenteil. Ich habe lediglich ihre Methode der Analogie mit ein wenig Ironie kritisiert. Ich hätt mir gewünscht, dass Sie das selber merken, aber so ist es auch o.k.

  • Oktober 4, 2010
    reply

    Anonymous

    @Batox,

    Frau Yücel ist eine Muslima, die den Wunsch pfegt, aus dem Alltag einer Muslimin – aus ihrem Alltag- zu schreiben. Dass sie hierbei von Moslems erzählt, die sie getroffen hat und interessant findet, oder von ihrer Religion berichtet, an der sie immer wieder andere Facetten entdeckt, ist ihr gutes Recht. Wenn Sie allein das als Missionieren deuten, dann sollten Sie sich ernsthaft fragen, warum Sie dazu neigen. Etwa in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Zeugen Jehovas gehabt?

    Ich persönlich habe diesen Beitrag von Frau Yücel nicht als missionarisch empfunden. Und dabei bin auch ich jemand, der das Missionieren ablehnt. Ich finde sogar, dass Frau Yücel in diesem Artikel versucht hat, eine recht neutrale Position einzunehmen. Sie berichtet von Muslems, die sich mit ihrem Moslem-sein auseinander gesetzt haben (siehe Musiker) oder sich nicht bewusst sind, was das für sie bedeutet (siehe Frau in der Moschee). Von Missionieren kann doch nur dann die Rede sein, wenn die Religion als perfekt dargestellt wird und man dem Menschen, den man “bekehren” will, den Eindruck vermitteln möchte, alle Menschen die dieser Religion angehören seien glücklich. Lesen Sie sich doch den Artikel noch mal durch, ja? :)

    Und übrigens, die Regel “was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu” ist schon längst überholt. Damit argumentiert man nicht mehr. Der kategorische Imperativ von Kant ist heutzutage universeller und praktikabler. Erwarten Sie bitte nicht, dass man nach Ihren Regeln diskutiert. Sonst wird daraus ganz bestimmt kein intersubjektiver Diskurs (Siehe Habermas und Foucault). Deshalb: Wenn Sie weiterhin so sturr darauf beharren, jemand müsse Sie in Ihrem Strafraum -nach ihrem Pseudotor- angreifen, so können Sie noch lange warten. Ich als Zuschauerin reiche Ihnen eine Vuvuzela und nun ist gut.

    P.S. : “Sie ziehen das ins Lächerliche, bzw. finden, dass auch die Zeugen Jehovas von unserer Gesellschaft mehr respektiert werden sollten, das Problem ist aber Missionarstum”

    Nö das hab ich nicht gesagt, und aus meinem obigen Kommentar folgt weder ihre Deutung noch das Gegenteil. Ich habe lediglich ihre Methode der Analogie mit ein wenig Ironie kritisiert. Ich hätt mir gewünscht, dass Sie das selber merken, aber so ist es auch o.k.

    sina

  • Oktober 4, 2010
    reply

    @Batox,

    Frau Yücel ist eine Muslima, die den Wunsch pfegt, aus dem Alltag einer Muslimin – aus ihrem Alltag- zu schreiben. Dass sie hierbei von Moslems erzählt, die sie getroffen hat und interessant findet, oder von ihrer Religion berichtet, an der sie immer wieder andere Facetten entdeckt, ist ihr gutes Recht. Wenn Sie allein das als Missionieren deuten, dann sollten Sie sich ernsthaft fragen, warum Sie dazu neigen. Etwa in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Zeugen Jehovas gehabt?

    Ich persönlich habe diesen Beitrag von Frau Yücel nicht als missionarisch empfunden. Und dabei bin auch ich jemand, der das Missionieren ablehnt. Ich finde sogar, dass Frau Yücel in diesem Artikel versucht hat, eine recht neutrale Position einzunehmen. Sie berichtet von Muslems, die sich mit ihrem Moslem-sein auseinander gesetzt haben (siehe Musiker) oder sich nicht bewusst sind, was das für sie bedeutet (siehe Frau in der Moschee). Von Missionieren kann doch nur dann die Rede sein, wenn die Religion als perfekt dargestellt wird und man dem Menschen, den man “bekehren” will, den Eindruck vermitteln möchte, alle Menschen die dieser Religion angehören seien glücklich. Lesen Sie sich doch den Artikel noch mal durch, ja? :)

    Und übrigens, die Regel “was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu” ist schon längst überholt. Damit argumentiert man nicht mehr. Der kategorische Imperativ von Kant ist heutzutage universeller und praktikabler. Erwarten Sie bitte nicht, dass man nach Ihren Regeln diskutiert. Sonst wird daraus ganz bestimmt kein intersubjektiver Diskurs (Siehe Habermas und Foucault). Deshalb: Wenn Sie weiterhin so sturr darauf beharren, jemand müsse Sie in Ihrem Strafraum -nach ihrem Pseudotor- angreifen, so können Sie noch lange warten. Ich als Zuschauerin reiche Ihnen eine Vuvuzela und nun ist gut.

    P.S. : “Sie ziehen das ins Lächerliche, bzw. finden, dass auch die Zeugen Jehovas von unserer Gesellschaft mehr respektiert werden sollten, das Problem ist aber Missionarstum”

    Nö das hab ich nicht gesagt, und aus meinem obigen Kommentar folgt weder ihre Deutung noch das Gegenteil. Ich habe lediglich ihre Methode der Analogie mit ein wenig Ironie kritisiert. Ich hätt mir gewünscht, dass Sie das selber merken, aber so ist es auch o.k.

  • Oktober 6, 2010
    reply

    Hihi, gleich 3x (ist mir beim ersten Mal auch passiert). Die zu vielen Beitraege loeschen geht irgendwie (weiss aber nicht mehr wie).

    Es stimmt das meine Beiträge über das Kopftuch auf den aktuellen Blog-Text bezogen off-topic sind, ebenso dass dieser sogar ein gewisses Maß an Islam-Kritik enthält.

    Die Überschrift (zumindest in der TAZ) ist trotzdem “Das Tuch”, und nicht durch Zufall ist das Thema Kopftuch so emotional aufgeladen.

    Ich fasse den Begriff “missionieren” etwas weiter, ein Missionar braucht seine eigene Religion (oder sich selbst) nicht für “perfekt” zu halten. Ein Missionar ist nur davon überzeugt, dass die Zugehörigkeit zu seiner Religion eine gute Grundlage für wahres Glück ist.

    Frau Yücel missioniert nicht mit dem aktuellen Blog-Text (wie gesagt, ich bin da etwas off-topic), sondern einfach indem sie das Kopftuch trägt.

    Zu Kants Imperativ: Ich wäre an einer weiteren Erklärung, was am Imperativ in der praktischen Anwendung vorteilhafter ist als die einfache Umkehrung durch die alte goldene Regel?

    Am Beispiel: Missionarstätigkeit mit der einfachen Regel zu widerlegen fällt mir leicht, Kants Idee (“… Maxime durch die du wollen kannst, dass sie allgemeines Gesetz werde”) in dem Fall praktisch anzuwenden fällt mir sehr schwer.

  • Oktober 7, 2010
    reply

    Zunächst: Dass Sie das, was Sie widerlegen wollen, mit einer Regel x einfacher widerlegen können als mir der Regel y, ist doch niemals eine Garantie dafür, dass Regel x “besser” ist als Regel y. Sie haben sich einfach nur diejenige Regel ausgesucht, die bei der Unterstützung Ihrer Meinung förderlich ist. Das ist kein Argument.

    Also wenn Sie Missionieren so auffassen, dann sind Ihrer Ansciht nach alle gläubigen Menschen Missionare! Denn jeder Mensch, der an irgendeine Religion glaubt, glaubt auch notwendigerweise, dass genau jene Religion eine gute Grundlage für wahres Glück ist. Denn wenn es nicht so wäre, würde die Religionszugehörigkeit doch keinen Sinn machen. Oder haben Sie schon mal jemanden sagen hören: “Ähh ja, also, das ist so, ich glaube, dass man das wahre Glück durch die christliche Lehre erreichen kann, bin aber dennoch Hinduist.”?

    Mein Tipp: Machen Sie sich mal Gedanken, was Missionieren für Sie bedeutet, was alles da rein gehört, warum Ihrer Ansciht nach die bloße “Kopftuchpräsenz” AUF dem Kopf von Frau Yücel Sie so stark stört, warum Sie grade das als Missionieren empfinden. Denn anscheinend sind Sie sich da mit sich selbst noch nicht so ganz einig. Ich zitiere:
    “Ein Missionar ist nur davon überzeugt, dass die Zugehörigkeit zu seiner Religion eine gute Grundlage für wahres Glück ist.”

    “Frau Yücel missioniert nicht mit dem aktuellen Blog-Text (wie gesagt, ich bin da etwas off-topic), sondern einfach indem sie das Kopftuch trägt.”

    Na, was denn nu? Das sind zwei verschiedene Sachen.

    Sie würden uns allen einen Gefallen tun, wenn Sie on-topic diskutieren würden und sich nicht am Kopftuch der Autorin verheddern würden. Überhaupt sollten Menschen in Deutschland lernen, hinter den “vielen Kopftüchern” MENSCHEN mit individuellen Meinungen, persönlichen Anliegen und subjektiven Ansichten zu sehen. Ansichten mit wahren und falschen Inhalten, die richtig oder falsch interpretiert werden können.

    So weit sind wir aber noch nicht. Denn sonst wäre es Ihnen und vielen Anderen super-egal, ob die deutsche Kolumnistin Kopftuch trägt oder einen Hut. Und die Frau Yücel würde dann wahrscheinlich nicht über die Kopftuchdebatte und Muslime schreiben, weil es diesen Bedarf gar nicht mehr gäbe! So aber, versucht sie einen Bedarf zu stillen, eine Lücke zu füllen, was sehr verständlich ist. Schließlich haben’s die Muslime satt, dass Nicht-Muslime davon überzeugt sind, besser zu wissen, wie sich die Muslime fühlen und was sie denken.

    So, Ende der Debatte. Ich habe keine Lust mehr. Punkt.

  • Oktober 7, 2010
    reply

    Schade. Fuer micht wird’s grade erst richtig interessant, ich wuerde das wirklich gerne fortsetzen. Vielleicht lieber per email? (Mein Forumsname hier)(at)dunluce.inka.de.

  • Oktober 13, 2010
    reply

    petronius

    Leyl susu:

    sie meinen “ich trage das kopftuch nicht weil meine mutter es trägt sondern ich gehe von fakten aus das es so richtig ist meine schönheit zu verschleiern und es nur für den einzigen mann aufzubewahren”

    was mich jetzt doch mal interessieren würde:

    welche fakten sollen das denn sein?

    mir sind keine bekannt

    oder verwechseln sie persönliche meinungen (die ihnen wie jedem natürlich zustehen) oder vorurteile (was schon weniger schön wäre) mit fakten, also tatsachen?

  • Oktober 27, 2010
    reply

    Anonymous

  • November 22, 2010
    reply

    Anonymous

    Wieso, musstest du die Kette ausziehen? Seid wann sind denn Ketten mit Steinchen verboten? Und das erst Recht als Frau, das habe ich noch nie gehört bzw. erlebt.

  • Dezember 11, 2010
    reply

    Anonymous

    Keine Lust auf eine Diskussion mit der orthodox autoritären Oberschwester, die Kübra und ihre Mutter am Ort der Niederwerfung für die beste aller Gemeinden herumschikanieren.

    Zivilcourage Fehlanzeige.

    Die wird aufgespart für die rassistischen Deutschen, die auf jeden noch so absurden Anwurf mit Einladungen, Engagementpreisen und Belobigungen aller Art reagieren.

    Ehrlich, ich würde das auch gnadenlos ausnutzen und mich als verfolgt und überlegen aufblasen. Bis zum geht-nicht-mehr.

    Dann würde ich mich aber rasch verdrücken und mir das nächste bescheuerte Land aussuchen. Und wehe, da gibts auch einen Sarrazin; dann geht es wieder von vorne los: Flennen, drohen, flennen, drohen…bis zum geht-nicht-mehr…

Post a Comment

DE