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DER SOMMER WAR SONNIG. AUF DEM TÜRKENMARKT.









Maya, mit der ich Deutschland erkundete, und ich begannen unsere Rundreise in Hamburg. Und düsten weiter nach Berlin, wo wir einen kurzen, aber erlebnisreichen Tag verbrachten. Vor allem der sogenannte “Türkenmarkt” hat es mir angetan. Die Farbenvielfalt, die lecker-fruchtigen Wassermelonen und das viele Obst, der Kunstperlen-Stand, Mitbringsel aus der Türkei, Marokko, Kenia und überall, … Es ist laut, viele fröhliche und lachende Menschen drängen sich durch die Menge. Die Sonne scheint und macht das Bazaar-Erlebnis komplett.

Am Ende des Türkenmarkts entdecken wir einen großen Steg am Wasser, auf dem Künstler auftreten können. Ein britisch-spanisches Duo hat gerade ihren Auftritt als wir uns hinsetzen. Die britische Sängerin singt mit klarer und hoher Stimme, ihr spanischer Begleiter spielt auf der Gitarre. Um uns herum sitzen viele junge Väter mit ihren Kindern, Yuppies, Alternative und Künstler. Die Großfamilien, die am Türkenmarkt ihre Einkäufe erledigten haben, bleiben lächelnd stehen und schauen aus der Ferne zu.

Da schaut die Sängerin zu ihrem Gitarristen hinüber und fängt plötzlich zu Lachen an. Sie entschuldigt sich. Sie müsse immer so lachen, wenn er, der Spanier, sein super ernstes Flamenco-Gesicht aufziehe. Der Gitarrist wird rot. (In Bild Nummer 6 kann man übrigens sein Flamenco-Gesicht bewundern.)

Wir wollen ein bisschen mehr Kreuzberg sehen, beschließen Maya und ich. Kurz vor der berühmten Hochhausunterführung, auf einem kleinen Marktgelände findet ein Protest gegen den Bau eines Dammes in der Türkei statt. Gäbe es die Transparente nicht, wäre ich vermutlich gar nicht darauf gekommen. Es sind nämlich nur ganz wenige Menschen da und eine Sängerin singt türkische Folklore-Lieder. Als wir uns dazugesellen stelle ich fest: Die Sängerin ist Deutsche. Und ganz überrascht bin ich, als sie just in dem Moment eines meiner Lieblingslieder singt. Jetzt höre ich auch den Akzent raus. Das erinnert mich an die amerikanische Sängerin Brenna Maccrimmon, die auch auf Türkisch singt. Sehr schön. Lauscht hier:

Mit Musik geht es weiter. Maya und ich entdecken einen kleinen Laden mit türkischen Musik-Instrumenten, vor allem dem Saiteninstrument Saz. Bestimmt zwanzig Saz hängen von der Decke herab, an den Seitenwänden sind Regale voll mit CDs türkischer Bands und Musiker. Durch eine Seitentür gelangt man in einen Raum mit alten und neuen Filmen der türkischen Kino-Szene. Hier und da entdecke ich peinliche Bilder von heute berühmten türkischen Schauspielern und Sängern (zum Beispiel Mahsun Kirmizigül mit nacktem Oberkörper, einem ernsten Blick und einem Baby im Arm; hier im Netz wiedergefunden).

Während der Ladenbesitzer und ich uns über türkische Folklore-Musik unterhalten, spielt Maya auf der Trommel. Ein Gruppe junger Touristen bleibt am Laden stehen. Einer aus der Gruppe, ein junger Holländer, schnappt sich ein Saz und fängt zu spielen an. Richtig toll spielt er. “Zum ersten Mal!”, erklärt er uns stolz.

Eines habe ich an diesem Tag gelernt: Musik verbindet wirklich.

journalist, columnist and author of this blog. a turkish-german muslim juggling politics, feminism, cyberculture and life between germany, istanbul, oxford & the world.

Comments

  • August 27, 2010
    reply

    Wowww you caught that moment of the bird very well!

  • August 28, 2010
    reply

    Tamim

    Ja, das erste Foto ist wirklich super.

  • August 28, 2010
    reply

    Thank you Man from Amsterdam! :)
    Und: Danke Tamim! :)

  • August 30, 2010
    reply

    Frau Yücksel,

    aufgrund Ihres Kopftuchs gehören Sie ja nun zur überwältigenden Mehrheit der Muslime in Berlin und wissen selbst um die unproduktiven und wenigen Erwerbsquellen von Türken und Arabern.
    Sicherlich sind auch Sie von Zwangsheirat und Ehrenmord bedroht.
    Ich empfehle Ihnen die Kontaktaufnahme zu unseren Frauenhäusern, die Ihnen sicherlich ein gewisses Maß an Schutz bieten können.

  • September 2, 2010
    reply

    Herr Sarrnazi,
    die Frauenhäuser sind alle überlaufen. Kann ich bei Ihnen unterkommen?

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