FRÖHLICHE BAYNACHTEN!
Weihnachten ist eine Zwangspause. Unerträglich für abenteuerlustige Kinder, denen an Weihnachten keine Geschenke winken. Deswegen hätte ich damals nie gedacht, dass Weihnachten jemals ein Teil von mir wird. Tatsache ist aber, dass Weihnachten eigentlich das Beste ist, was einem erwachsenen Menschen passieren kann.
Kein Fernsehen und keine Arbeit. Dafür viel Familie und Freunde – sofern man sie zu schätzen weiß. Jedes Jahr, um die Weihnachtstage herum, treffe ich endlich diejenigen Lieben, die über den ganzen Globus verteilt sind – Menschen, mit denen ich es das ganze Jahr über nicht schaffe, zusammenzukommen. Kurz vor Weihnachten reisen wir alle in die Heimatstadt, treffen unsere Familie, Verwandte und Freunde.
Wir tauschen Geschenke aus und taufen das dann “Baynachten”: eine Kombination aus Weihnachten und Bayram, dem muslimischen Fest. Obwohl wahrscheinlich die meisten deutschen Muslime zu Hause keinen Weihnachtsbaum stehen haben, keinen blinkenden Weihnachtsschmuck an den Fenstern und sich gegenseitig keine “frohen Weihnachtstage” wünschen, sind es doch die Weihnachtstage, die ihnen die Gelegenheit geben, besinnlicher zu werden und einander zu besuchen.
Die Feierstimmung und die permanenten Versuche, ein wenig netter zu sein, finden erstens auch Muslime erfreulich und zweitens sind sie ansteckend.
Deshalb ist Weihnachten mehr als ein Fest der – mehr oder weniger praktizierenden – Christen oder autochthonen Deutschen in Deutschland. Weihnachten ist auch ein kulturelles Fest, eine Stimmung, ein Gemütszustand. Und den können alle teilen. Vor zwei Tagen kaufte ich mir am Flughafen kurz vor dem Flug nach Hamburg eine Brezel beim Bäcker. Augenzwinkernd steckte mir die Bäckersdame eine Lakritzstange in die Tüte und wünschte mir frohe Weihnachten. Danke, die werde ich haben. Und die Lakritze gebe ich meinen kleinen Brüdern, die sich wieder einmal furchtbar langweilen werden.
Anisah
Zwei Menschen, ein Gedanke: http://anisah-schreibt.blogspot.com/2011/12/weihnachten.html
:-)
Horst Schulte
Danke für diesen schönen Beitrag. Schöne Baynachten, sach ich dann mal. LG Horst
Christian
Auch Ramadan und Opferfest sind mehr als Feste der – mehr oder weniger praktizierenden – Molems. Wir leben einmal im Jahr einen Monat lang enthaltsam und hauen dann am Ende des Monats richtig rein.
Wir nannten es allerdings bisher nicht “Karma-Wahn” und “Stopfer-Fest” und auch nicht unerträglich, öde oder langweilig. Da könnte sich der ein oder andere Moselm vielleicht auf den Schlips getreten fühlen.
noine
@christian:sie fand es langweilig =|=
außer sie meinen, meinungen von anderen wären universell. ich mein, ihr beitrag, den find ich auch blöd-heisst aber nicht das ich sie blöd finde-nur ne meinung.nicht die wahrheit oderso. auch wenn sie sich gern aufn schlips getreten fühlen dürfen. immer dieses fününü..
1yudd1
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SheikhMario
@ christian
Fühl mich gar nicht auf den Schlips getreten, wenn sowas gesagt wird, denn Ramadan Bzw. eid kann man nur dann als schön empfinden wenn man es selber fastet. Genau so Weihnachten ich sehe es als normalen Tag an und bin dann halt gelangweilt wenn nichts los ist, ist halt so ^_^. Ist aber wie gsagt nur eine Meinung
ibrahimensar
s.a.
brezel dedinde aklima geldi. icinde galiba hos olmayan seyler var. guckst du hier:
http://www.youtube.com/watch?v=CF5NfZk7id8
bence yeme
Eva-Maria Hempe
Ich habe dieses Jahr mit meinem juedischen Freund Weihnachten gefeiert – sein erstes “richtiges” Weihnachten (mit 31). Da er glaeubiger ist als ich und seine Religion auch an seine Kinder weitergeben will, hatten wir auch die Diskution was Weihnachten fuer mich bedeute und warum ich (als jemand der es ernsthaft in Betracht zieht aus der Kirche auszutreten) dieses eine Fest nicht aufgeben moechte. Und das waren sehr aehnliche Gruende wie du sie nennst: fuer mich ist Weihnachten ein Fest der Familie. Alle sind zu Hause, nehmen sich Zeit, essen, reden und selbst das schenken ist fuer mich weniger eine kommerzielle Materialschlacht als vielmehr Bemuehung das richtige fuer den anderen zu finden und einander eine Freude zu machen.
Eva-Maria Hempe
Ich habe dieses Jahr mit meinem juedischen Freund Weihnachten gefeiert – sein erstes “richtiges” Weihnachten (mit 31). Da er glaeubiger ist als ich und seine Religion auch an seine Kinder weitergeben will, hatten wir auch die Diskution was Weihnachten fuer mich bedeute und warum ich (als jemand der es ernsthaft in Betracht zieht aus der Kirche auszutreten) dieses eine Fest nicht aufgeben moechte. Und das waren sehr aehnliche Gruende wie du sie nennst: fuer mich ist Weihnachten ein Fest der Familie. Alle sind zu Hause, nehmen sich Zeit, essen, reden und selbst das schenken ist fuer mich weniger eine kommerzielle Materialschlacht als vielmehr Bemuehung das richtige fuer den anderen zu finden und einander eine Freude zu machen.