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Thomas Rohde
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MANIFEST DER VIELEN HEIßT EIN BUCH.


Gestern Abend habe ich zum allersten Mal vor Publikum vorgelesen. Nein, eigentlich zum zweiten Mal. Beim ersten Mal, da war ich siebzehn Jahre alt, las den Text “Was möchten Sie?” und musste beim Lesen auf der Bühne weinen. Seitdem habe ich das Vorlesen vor Publikum tunlichst vermieden. Außer in der Schule. Da habe ich immer gerne vorgelesen und man hat mich auch immer gerne Vorlesen lassen. Das lag vor allem an der Geschwindigkeit meines Vorlesens bzw. an den Atempausen, die ich nicht einlegte.
So fand ich mich gestern Abend auf der Bühne wieder mit einem Buch auf dem Schoß, das sich “Manifest der Vielen” nannte, und sollte mit anderen Menschen daraus vorlesen. Tat ich dann auch. Ich schaute auch ab uns zu ins Publikum um Atempausen vorzutäuschen. Ich weiß nicht, ob es funktioniert hat. Ich jedenfalls glaubte Sauerstoff zu riechen.
Aber was ich eigentlich sagen wollte, ist dass das Buch nun draußen ist. Und ein Text von mir ist auch drin und damit auch draußen. Ich finde die anderen Texte echt cool. Das ist keine Kaufempfehlung, sondern eine Leseempfehlung. Wobei die Klugen unter euch natürlich ein Kaufempfehlung hier rauslesen könnten. Könnten.
Außerdem wollte ich mitteilen, dass der Abend gestern echt toll war. Da kamen viele tolle Menschen zusammen, die irgendwie und irgendwas mit MigrantInnen und dem Islam zu tun haben. Das war quasi eine Mini-Islamkonferenz, obwohl ich viele Menschen vermisst habe, die auch und sehr gut in diese Mini-Islamkonferenz gepasst hätten. Aber so ist es ja auch in der echten Islamkonferenz, damit war das Ganze wieder richtig authentisch.
Und ich durfte Menschen
, die ich aus unzähligen Mail- und Facebook-Unterhaltungen kannte, nun endlich in echt (neudeutsch: “real life”) sehen. Das war ganz merkwürdig. Zum Beispiel Migazin-Gründer Ekrem Senol, den kannte ich bis dahin nur in Schwarzweiß. Und andere Menschen, die viel kleiner, viel größer und sowieso ganz anders aussahen, als ich mir immer vorstellte. Das war so wie wenn dein Lieblingsbuch verfilmt wird. Es wird nie mehr so sein wie früher.

Ich möchte diesen Text mit einem Video abschließen, das ich oben eingebaut habe, aber erst hier unten erkläre – um euch zu verwirren. Statt eines Buchtrailers gibt es ein exklusives Musikvideo. “Tanz den Sarrazin” gerappt von Volkan T. (Mein Lieblingssatz in dem Lied ist “Ich integrier mich mit dir.”) Die Sängerin Sesede Terzyan finde ich wunderbar, wunderbar gelassen. Sie spielt übrigens die Hauptrolle in dem Theaterstück “Verrücktes Blut”. Habe das Stück noch nicht gesehen, muss es aber tun. Weil hat ja mit Migranten zu tun – und soll außerdem auch großartig sein!

Ich tauche in dem Video auch kurz auf und tue so als würde ich Lesen. Nein, ich lächle beim Lesen normalerweise nicht. Ich wollte bloß nett aussehen.

Jetzt kurz ohne Ironie und so: “Manifest der Vielen”, herausgegeben von Hilal Sezgin (Danke, danke und großartige Sache!) und mit Texten von vielen, vielen tollen Menschen. Blumenbar Verlag. Folget dem Link.

journalist, columnist and author of this blog. a turkish-german muslim juggling politics, feminism, cyberculture and life between germany, istanbul, oxford & the world.

Comments

  • Februar 26, 2011
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    Ey Alta, mussu eigentlisch auch tragen de Kopftuch nach de Heirat? :o

    Lesung? Ey, gib 8, dass Du nicht durch Lesungen zur Sarrazina wirst … Das alte Triefauge hat diese Tradition in den Dreck gezogen.

  • Februar 27, 2011
    reply

    ..bezeichnenderweise brauchte ich die *Sueddeutsche* um von alldem zu erfahren, das sind die Mechanismen der Dominanz-Exklusion, man vertraue darauf, dass die Mundpropaganda ‘der anderen’ hinreichend disjunkt ist von ‘den unsrigen’ um das Volk nicht zu beunruhigen oder etwa auf coole Buchpremieren gehen zu lassen, morgen aber ins Ballhaus Naunynstrasse, endlich.

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