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Kübra Gümüşay

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Hanser Berlin

Thomas Rohde
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WAS MÖCHTEN SIE?

“Was ich möchte? Ich möchte… ich möchte viel. Vor allem aber möchte ich nicht in eine Kategorie gesteckt und einfach abgestempelt werden.

Ich möchte in den Bundestag und unsere Bundeskanzlerin kurz bei einer Rede stören, um allen zu sagen, dass ich keine Terroristin bin, weil ich ein Kopftuch trage und Muslimin bin. Dass im Kuran nicht steht, dass wir unschuldige Menschen töten dürfen. Dass ich mein Kopftuch freiwillig trage und von keinem unterdrückt werde. Und das soll mir auch keiner versuchen auszureden.

Ich werde eine Aufklärerin. Ich bin frei und möchte frei bleiben. Ich werde eine freie Aufklärerin. Ich möchte Menschen zum Nachdenken bewegen. Sie sollen nicht alles glauben, was ihnen in den Medien gesagt wird. Wenn den Menschen etwas nicht passt, dann sollen sie auch etwas tun und nicht ständig darüber diskutieren. Ich will sie dazu bewegen. Ich werde eine freie bewegende Aufklärerin.

Dann werde ich Medizin studieren, um in Palästina und im Irak den Kindern zu helfen, die nichts für den Krieg, für den Kampf können. Ich werde eine freie helfende bewegende Aufklärerin.

Ich werde auch Mode machen. Mode, die zeigt, dass auch das Kopftuch schön ist. Ich werde kreativ sein. Ich werde eine freie kreative helfende bewegende Aufklärerin.

Und ich werde Mutter. Eine Mutter, die nie in Vergessenheit gerät, weil sie ihre Kinder so gut und liebevoll erzogen hat, dass sie in ihnen weiterlebt. Ich werde eine freie kreative helfende bewegende unsterbliche Aufklärerin.

Und ich werde Muslimin bleiben – so Gott es erlaubt. Ich werde – so Gott es erlaubt – eine freie kreative helfende bewegende unsterbliche muslimische Aufklärerin.”

Ich war siebzehn Jahre alt, als ich diesen Text schrieb. Im Mai 2006 trug ich ihn in einem Literaturzentrum vor. Meine Träume und Ziele haben sich seither kaum geändert. Nur die Wege dorthin, die sind anders.

Heute bin ich 22 Jahre alt geworden.

journalist, columnist and author of this blog. a turkish-german muslim juggling politics, feminism, cyberculture and life between germany, istanbul, oxford & the world.

Comments

  • June 28, 2010
    reply

    Wunderwunderwunderwunderbar, Kübra! Das ist ein herrlicher Text. Und noch toller ist, dass er die Jahre überlebt hat und immer noch gültig ist. Es muss beruhigend und gleichzeitig aufregend sein, festzustellen, dass man damals schon richtig lag in solcherlei Selbsterkenntnissen. Alles, alles Liebe zum Geburtstag! :)

  • June 28, 2010
    reply

    Anonymous

    Ja, ich kann mich noch sehr gut an Deinen Vortrag erinnern. Herzlichen Glückwunsch eines allzu Anonymen.

  • June 28, 2010
    reply

    Eva

    Toll! Herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Erfolg beim Verwirklichen deiner Träume!

  • June 28, 2010
    reply

    peppi

    Dogum günün kutlu olsun Kübra.

  • June 29, 2010
    reply

    Anonymous

    yolun acik olsun..
    rabbim yar ve yardimcin olsun;)
    tekrar IYI KI VARSIN!
    rukiyye

  • June 30, 2010
    reply

    Wos, Alta????
    “Ich möchte in den Bundestag und unsere Bundeskanzlerin kurz bei einer Rede stören, um allen zu sagen, dass ich keine Terroristin bin, weil ich ein Kopftuch trage und Muslimin bin.”

    Bissu größenwahnsinnig oda was, guckst du?
    Wen interessiert in de Bundestag oda de Ganslerin, ob du Kopftuch hast oda nisch?
    Und warum du verbindest de Islam mit Terroristin? Hassu getrunken de haram Alkohol oda was?

    Wenn du unbedingt willst seigen de Welt deine Beklopptheit, dann du besser trägst USA-Fahne als Kopftuch, isch schwör.

  • July 13, 2010
    reply

    Tut mir riesengroß Leid, dass ich nicht vorher antwortete. Ich konnte nicht. Die Kommentarfunktion hat herumgesponnen: Mein Blog verweigerte mir meine eigenen Kommentare.

    @christoph: Danke, danke! :) Ich glaube, ich würde sehr nachdenklich werden, wenn ich genau das Gegenteil von dem geworden wäre, was ich immer sein wollte. Denn als Kind (oder Jugendliche) hat man einen ganz anderen und unvoreingenommenen Blick auf die Welt. :)

    @anonym: Danke! :) Aber jetzt musst du mir auch verraten, wer du bist.

    @eva, peppi und anonym: Liebsten Dank! :)

    @moslem: Danke auch dir. Irgendwie lese ich da ein “Herzlichen Glückwunsch” raus. :)

  • December 11, 2010
    reply

    Anonymous

    … freiwillig trage … eine selbst- und freigewählte Flankendeckerin und Schützenhilfin all der Mörder deiner armen Schwestern, die nicht von sich sagen mochten, was du von dir sagst.

    Kinder im Irak….. Da könnte es eng werden zwischen Schiiten und Sunniten. 90 % der Opfer sind von der Rafida gemeuchelt worden, sagen die Sunnis unter sich, also da wo sie nicht so gezielt lügen. Also Obacht dort! Und im Palestina-Krankenhaus, pass auf, dass du nicht ein Röntgengerät mit einer Kassam-Rakete verwechselt. Dann kann die Hamas nämlich ganz schnell böse werden, wenn so ein Ding mal nicht unter Juden explodiert; Kopftuch hin oder her.

    Kopftuch darf schön sein….. Schöner womöglich als das Haar? Ich glaube du vertust dich da mit was. Es geht um abtörnen bei dem Fetzen!

    Muslima willst du bleiben, so Gott (du meinst Allah..) es erlaubt. Aber eine unsterbliche Aufklärerin willst du ohne den Vorgebalt göttlicher Erlaubnis werden. So, so. Ich glaube, damit wärst du eher bei Zeus und Pallas Athene an der richtigen Adresse.

    Für mich und den Rest der Welt bin ich froh, dass es keinen Gott (und erst recht keinen Allah) gibt. Für dich könnte ich mir jedoch eine Ausnahme von meiner Gesinnung wünschen. Wenn es doch einen Gott gäbe (keinen Allah!) der dann aber so richtig salafitisch übelgelaunt wäre und ganz kritisch prüfen würde, ob du für ihn oder für dich gehandelt hättest, dann bekämst du für Arroganz, Selbstgefälligkeit, Anmaßung und Unheil die volle Packung für Ungläubige! Eine schöne Vorstellung, nach einiger Zeit der Lektüre hier. Gerade auch für einen Atheisten!

    Und diese ganzen scheißdeutschen Speichellecker, die dich hier anwinseln könnten dir singend in die Hölle folgen.

  • January 24, 2014
    reply

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