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Kübra Gümüşay

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Hanser Berlin

Thomas Rohde
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"Kacke! Alles kacke." Es ist Montagmorgen. Ich stehe an der Bahnhaltestelle und höre jemanden auf Türkisch meckern. "Diese bescheuerten Rolltreppen. Nichts funktioniert hier! Wäre ich doch bloß zu Hause geblieben." Ich schaue mich neugierig um. Eine alte türkische Oma, das Kopftuch fest unter dem Kinn geknotet, besteigt grummelig die letzte Treppenstufe und betritt den Bahnsteig. Sie atmet erschöpft ein und aus und schaut sich skeptisch um. Sie entdeckt mich, unsere Blicke treffen sich. Sie neigt

Hatice bügelt, ich falte. Wir ordnen Teile meines Ceyiz, der Aussteuer, die jede türkische Braut von den Eltern mitbekommt, in meinen Schrank ein. Verziertes Bettzeug, handbearbeitete Handtücher, Decken und Kissenbezüge. "Frag mich: Bist du glücklich? Bin ich nicht", sagt Hatice. Urplötzlich. Sie steht vor dem Bügelbrett und hält inne. Ich bin irritiert. Ich kenne sie nur flüchtig, sie kam heute zu mir,

Blitz! Ich bin jetzt auf der Re:Publica, der größten Konferenz über Blogs, soziale Medien und digitale Gesellschaft Europas! - wie ich eben erfahren durfte. Und über 3.000 Menschen sollen in den nächsten drei Tagen hier in Berlin dabei sein. Ja, viele Männer um mich herum. Wobei der Typ vor mir ein Kopftuch trägt. Und der Typ links lange Haare und Halbglatze.Blitz! Dafür dass die Re:Publica so weiß und männlich ist, ist sie schon ziemlich bunt.

Die deutsche Medien- und Politiklandschaft ist weiß, männlich und so zwischen Anfang 30, Ende 40. 9,2 % der deutschen Bevölkerung bestehen aus Frauen mit Migrationshintergrund. Das sind die amerikanische Hausfrau, die türkische Managerin, die japanische Sängerin, die nigerianische Akademikerin, die tunesische Schriftstellerin, die französische Künstlerin oder die rumänische Ärztin.Rein quantitativ müsste also fast jeder zehnte Artikel von diesen Frauen handeln. Müsste. Die multikulturellen Frauen tauchen medial nicht nur selten, sondern außerdem auch überzogen oft

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