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BAKI, AZƏRBAYCAN. BU TACIRLƏR ÇOX YAXŞI

“Was kostet der Teppich?”, frage ich den Teppichhändler und zeige auf den kleinen Seidenteppich. “200 Manat”, antwortet er. Das sind ungefähr 200 Euro. Feilschversuch numero eins. “Sagen wir 60?” Er schüttelt grinsend den Kopf.  Feilschversuch numero zwei. “Im Flugzeug hierher hat mir jemand aber gesagt, dass die Händler in Baku echt gerissen sind und immer mindestens den doppelten Preis nennen”, sage ich und lache.

Er mustert mich einen kurzen Moment und lächelt mich väterlich an. Dann hebt er die rechte Hand, alle fünf Finger weit aufgespreizt, und nickt mir zu. Er will meine volle Aufmerksamkeit. So. “Siehst du den Daumen?” Er zeigt auf seinen großen, alten Daumen, der schon viel erlebt haben muss auf dieser Welt. Ich nicke. Langsam zieht er rüber auf seinen Zeigefinger und fragt, auf ihn zeigend: “Sind die beiden gleich?” – “Nein”, antworte ich brav. Er zieht von Zeigenfinger zum Mittelfinger. “Sind die beiden gleich?” – “Nein.” Das geht so weiter bis zum kleinen Finger. Dann sagt er: “Siehst du? Alle fünf Finger hier sind von einer Hand, sie sind aber alle sehr unterschiedlich.”

Die Händler hier in Baku sind echt gerissen.

journalist, columnist and author of this blog. a turkish-german muslim juggling politics, feminism, cyberculture and life between germany, istanbul, oxford & the world.

Comments

  • June 25, 2013
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    Schöne Grüße ins sonnige Baku! Irgendwann werde ich auch mal da hin kommen. Ach, diese schönen schmiedeeisernen Gitter und Geländer! Meinem Großvater hätte das Herz im Leib gelacht.

  • June 25, 2013
    reply

    Ach, noch etwas: Kennst Du “Der sechste Stock eines fünfstöckigen Hauses” von Anar (erschienen 1992 im Unionsverlag Zürich als Taschenbuch, aber die Ausgabe ist bestimmt vergriffen).
    Die Originalausgabe erschien 1982 im Verlag Yazici in Baku, der Titel heißt im Original Bes Mertebeli Evin Altinci Mertebesi (sorry, ich habe auf meinem neuen Laptop immer noch Probleme mit den Sonderzeichen). Es ist eine traurige Liebesgeschichte. Mir gefiel besonders die ungewöhnliche Sprache, die auch in der deutschen Übersetzung ihre Würze und ihren Duft nicht verloren hat.

  • June 26, 2013
    reply

    Wunderschöne Fotos! Und wirklich ein gerissener Händler ;)

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