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Kübra Gümüşay

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hilft Ihnen gerne mein Verlag weiter:

Hanser Berlin

Thomas Rohde
thomas.rohde@hanser.de, +49 30 252 948 015

Auch dieses Jahr ruft der Rat muslimischer Studierender & Akademiker (RAMSA) am 1. Juli zum bundesweiten "Tag gegen antimuslimischen Rassismus" auf, um an den Mord an der Apothekerin Marwa El-Sherbini am 1. Juli 2009 zu erinnern - und um auf den wachsenden antimuslimischen Rassismus in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen. Wie auch im letzten Jahr gibt es zahlreiche Veranstaltungen und eine Fotoaktion: Macht mit! Wer Marwa El-Sherbini war? Lest hier oder hier.

It's been more than four years since we first started our journey of constant travel, exploration & discoveries. We have now embarked on the most exciting part, watching this world as if everything was novel, mystical & yet to be comprehended. Through the eyes of a little boy

Who are you, digitally? We present ourselves differently on every social media platform - they highlight another feature of our life and character. Each platform has its own rules and norms we adjust and comply to - to their stars, topics and dynamics. It is fascinating how different kinds of people flourish and become influential on each platform. People with seemingly interesting lives will float Facebook, if words are your strength you'd go for Twitter and Instagram

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(Dieser Text baut auf den Artikel Der neue muslimische Mann + die Frau und die Gesellschaft auf. Es empfiehlt sich ihn vorher zu lesen. Darin wird erklärt, warum dieser Text sich nur mit Mann-Frau-Beziehungen innerhalb der muslimisch-akademischen Szene beschäftigt.)

[tagline]Wichtiger Disclaimer:[/tagline]

Bevor ich den Text beginne, möchte ich eine Tatsache nicht unerwähnt lassen: Heiraten, einen Partner finden, ist in keiner Weise alleiniges Lebensziel und/oder definierender Lebensinhalt einer muslimischen Frau. Muslimische Frauen, die (noch) nicht geheiratet haben (an Gründen mangelt es nicht) oder nicht heiraten wollen(!), dürfen und sollten nicht darauf reduziert werden. Schon gar nicht sollte man sich das Recht herausnehmen solche, mit denen man nur flüchtig bekannt ist, immer wieder mit Fragen durchlörchern und mit achso gut gemeinten Ratschlägen belehren zu dürfen.

 Bei einer entsprechend stabilen Beziehungs- und Vertrauensbasis kann man sich eventuell näher über Beweggründe unterhalten, aber selbst das hat seine Grenzen.

Manchmal liegt es nicht in der Hand eines Menschen, einen geeigneten Partner zu finden. In dem Fall ist es ein Affront, einen Menschen immer wieder darauf anzusprechen oder gar zu bemitleiden. 



Manchmal entschließt sich ein Mensch bewusst dazu, nicht (mehr) heiraten zu wollen. Diese Entscheidung muss man respektieren. Und auch hier ist es ein Affront, einen Menschen immer wieder darauf anzusprechen oder gar zu bemitleiden.



Aber du möchtest doch nur helfen? Auch in bester Absicht kann man Menschen verletzen. "Herşeyin bir yolu yordamı var", sagt man im Türkischen. Es gibt für alles eine Art und einen Weg - auch für das Helfen.

Zuletzt ein Zitat der Leserin Müzeyyen Bek hierzu:

"Ich habe schon gar keine Lust mehr auf Hochzeiten zu gehen, genau aus diesem Grund! Ich finde es auch einfach nur unverschämt und vor allem unsensibel diese Haltung: Eine Frau ist nur dann vollwertig, wenn sie geheiratet hat. Wenn nicht, dann stimmt was nicht mit ihr. Das wird selbstverständlich nicht so geäußert, aber häufig ist es eine Botschaft, die mitschwingt."

[tagline]Der muslimisch-akademische Heiratsmarkt - Teil 2[/tagline]

Ich muss eingestehen: Ich bin an das Thema muslimisch-akademischer Heiratsmarkt zwar sehr kritisch, an die Lösungen aber anscheinend zu idealistisch herangegangen. Es muss doch eine systematische, größere Lösung geben für die vielen muslimischen Single-AkademikerInnen, die man innerhalb eines Projektes angehen kann, dachte ich mir. Ich war damit nicht die einzige: Mit ein paar FreundInnen zusammen bauten wir ein System auf, bei dem wir ausgewählte Singles interviewten, in eine interne Datenbank einpflegten und dann, ganz klassisch, Verkuppeln wollten. Aber (jeder von uns ist da unterschiedlicher Meinung, warum es nicht klappt/wie es besser klappen könnte) ich finde man kann zwei Menschen, von denen man mindestens eine nicht persönlich oder näher kennt, schlecht verkuppeln. Vor allem dann nicht, wenn man kein Gefühl dafür hat wie sie sind, was sie ausstrahlen und eventuell sogar wie sie fühlen. Hinzu kommt, dass es ein großer Zeit- und Organisationsaufwand ist, bei der Arbeitsteilung und Management nicht so einfach zu strukturieren sind.

Wenn ich privat verkupple, dann klappt es meistens viel besser. Ich kann nicht recht in Worte fassen, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Ich agiere hauptsächlich auf Gefühlsbasis und es funktioniert so relativ zufriedenstellend. Aber eine gut funktionierende größere Lösung, mit der man mehr Menschen erreichen kann, aber dennoch den einzelnen Menschen gerecht wird und zudem effektiv ist, habe ich bislang noch nicht entdeckt.

Das hat mich am Traum der größeren Lösung zweifeln lassen. Für mich gibt es bisher deshalb derzeit folgende (individuelle/lokale) Lösungen, von denen ich weiß, dass sie funktionieren (können):

[caption id="attachment_3278" align="aligncenter" width="2048"]ali und ich 2010 gründeten mein Mann Ali Aslan Gümüşay und ich zusammen mit Abdulkadir Topal und anderen engagierten Muslimen das Zahnräder Netzwerk. Bis vor wenigen Wochen war Ali Vorstandsvorsitzender, Abdulkadir sein Stellvertreter und ich Leiterin von Presse und Kommunikation. Doch jetzt ist es Zeit für frische Gesichter![/caption]

Vor knapp 4 Jahren, Anfang 2010, gründeten wir das Netzwerk Zahnräder - fast zeitgleich startete ich mit meiner Tuch-Kolumne in der Taz. Ein Netzwerk, dass es sich zum Ziel gemacht hat, aktive und engagierte Muslime zusammenzubringen, Social Entrepreneurship (also: Soziales Unternehmertum) zu fördern und bestehende Projekte der Öffentlichkeit und in den Communities bekannt zu machen. Und nun, nach knapp vier Jahren, wieder fast zeitgleich mit dem Ende meiner Kolumne, endet auch meine Zeit als Presse- und Kommunikationsleiterin bei Zahnräder.

2013 brachte viel Wechsel in mein Leben, nach meiner Tuch-Kolumne war Zahnräder der zweite große Abschied. Ich verabschiedete mich bereits im Sommer, vor einigen Wochen fand er dann auch offiziell beim Mitgliedertreffen statt. Auch mein Mann Ali Aslan Gümüşay und Abdulkadir Topal verabschiedeten sich vom Vorstand - es war ein tränenreicher, wunderschöner und vor allem hoffnungsvoller Abschied. Ein Wochenende voller Energie, Ideen und Emotionen. Viele werden nach den Gründen fragen. Warum jetzt gehen? Schließlich läuft es bei Zahnräder doch großartig!

Als wir Zahnräder damals gründeten, war mein Ziel mein Team und meinen Arbeitsbereich so zu leiten, dass alles auch ohne mich und meine Leitung funktioniert. Zahnräder sollte sich nicht um Einzelpersonen drehen, nicht um Egos, nicht um Persönlichkeiten und auch nicht abhängig von ihnen sein. Mein Anspruch war es, so zu arbeiten, dass diejenigen, die nachrücken, auf meine Arbeit aufbauen und Großartigeres, Besseres erreichen können. Mein Ziel war nachhaltige Arbeit. Und: Kontinuierliche Offenheit für Innovation. Nie wollte ich mich den Satz sagen (oder auch nur denken) hören: "Aber das haben wir schon immer so gemacht." Das versperrt Ideen, Neuerungen und den Atem der Zeit.

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