Kontakt:
Kübra Gümüşay

c/o Hanser Berlin – Lehrter Straße 57, Haus 4, 10557 Berlin

Büro betreut von Julia Obermann

office@guemuesay.com
Bürozeiten: dienstags 9.00 – 13.00 + donnerstags 9.00 – 13.00

Bei Interviewanfragen, Lesungen und alle anderen Fragen zu meinem Buch “Sprache und Sein”
hilft Ihnen gerne mein Verlag weiter:

Hanser Berlin

Thomas Rohde
thomas.rohde@hanser.de, +49 30 252 948 015

femen-muslimahpride

Die Aktivistinnen von Femen wollen die muslimische Frau befreien. Was die dazu sagt, spielt dabei keine Rolle. Wie aus einer guten Sache eine hässliche wird.

Mit erhobenen Fäusten und nacktem Oberkörper protestierten vorige Woche Aktivistinnen der Gruppe Femen aus Solidarität zu Amina Tyler. Die Tunesierin hatte Bilder von sich online gestellt, auf denen sie barbusig mit der Aufschrift „Fuck your Morals“ und „Mein Körper gehört mir und ist nicht Quelle von irgendjemandes Ehre“ zu sehen war.

Damit hatte Tyler eine Kontroverse in Tunesien entfacht. Als konservative Prediger Peitschenhiebe und gar die Steinigung der jungen Frau forderten und Tyler für mehrere Tage von der Bildfläche verschwand, kündigte Femen den internationalen „Topless Jihad Day“ an.

So weit komme ich noch mit. So weit stünde ich auch voll hinter den Protesten, wenn sie beispielsweise vor dem tunesischen Konsulat stattfinden würden. Denn das Konsulat ist ein Symbol staatlicher tunesischer Macht.

Lächerlich und sinnbefreit wird es allerdings, wenn sich die Femen-Frauen barbusig und mit den Aufschriften „Fuck your morals“, „Fuck Islamism“, „Arab Women Against Islamism“ und „Free Amina“ vor eine Ahmadiyya-Moschee stellen, wie das letzte Woche in Berlin geschah. Vor die Moschee einer religiösen Minderheit also, die in vielen islamischen Ländern verfolgt wird. Was war die Idee? Das sind alles Muslime, wird schon irgendwie passen? Es passt nicht.

"Sie [Die Deutschen] sind mittlerweile zu einem Haufen von Duckmäusern pervertiert, die unter der linksgrünen Gesinnungsdiktatur in völliger Furcht um ihr gesellschaftliches Ansehen, inzwischen auch um ihre Existenz nichts mehr politisch Unkorrektes zu sagen wagen, schon gar nicht würden sie dafür demonstrieren. Denn wie wir derzeit den Medien entnehmen, wird eher ein Salafist zum Polizisten, als ein Deutscher, der sich zum Patriotismus bekennt. Zudem haben die Deutschen ihr Leben und die Verantwortung dafür zur Gänze dem

[caption id="attachment_1998" align="aligncenter" width="800"]marshmallow26 via Hyperbole & A Half - because she gets what she wants.[/caption]

[call_to_action]Disclaimer: Dieser Artikel ist für den Rest der Welt vermutlich absolut uninteressant und irrelevant. Aber das ist mein Blog und deshalb wird der Text hier trotzdem veröffentlicht.[/call_to_action]

 

Meine Damen und Herren. Schauet und genießet das neue Design.

 

... schrieb ich vor knapp einem Jahr als mich wieder einmal die Beklemmung ergriff. Das Gefühl, etwas radikal ändern zu müssen. Andere Menschen verpassen sich in solchen Situationen eine verrückte Frisur, entrümpeln ihren Kleiderschrank oder schieben das Sofa in eine andere Zimmerecke. Ich hingegen setzte ich mich jedes Mal an meinen Laptop und versuchte mein Blogspot-Blog umzustylen. Herzklopfend und aufgeregt wagte ich mich in den gefährlichen HTML-Bereich meines Blogs und legte etliche Zwischenspeicher an - in Angst, die vielen Jahre Blogarbeit könnten mir mit einem Klick davonflutschen, auf Nimmerwiedersehen im HTML-Nirvana.

Das war auch der Grund, warum ich nie auszog und meine Bloggerheimat Blogspot verließ. Würden all die Liebe, der Schweiß und das Herzblut mit mir ziehen nach Wordpress? Ich war mir unsicher. Niemand konnte mich von den technischen Finessen der Internet-Neuzeit überzeugen und so blieb ich dabei. Denn ein echter Paint-Profi, redete ich mir ein, macht aus seiner Situation das Beste und zaubert sich einfach ein Design hämmert, klebt und tackert sich eine Seite in mühevoller Arbeit einfach zusammen (Durchstreichen. Ha. Das wollte ich schon immer Mal tun!). Deshalb schrieb ich damals stolz:

 
Ich bin eine HTML-Königin mit Paint-Profi-Syndrom. Und das ist auch gut so.
 

 Heute weiß ich's besser: Das ist nicht gut so. Das ist höchstens okay.

Auch ich möchte nämlich endlich, endlich ganz praktisch - mit nur einem Klick! - einen Weiterlesenknopf

Die Debatten in deutschen Talkshows sind gut bezahlte Hahnenkämpfe. Das mag keine brisante Neuigkeit für Sie sein, vielleicht sollte sich das jeder gescheite Mensch auch denken können. Vor zwei Jahren, ich war noch jung, lernte ich das auf die ungemütliche Tour.
Es war eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, die mich zur Debatte einlud. Der Titel war schön knallig. Ein Prise Islam hier, eine Prise Ur-Deutsches da: „Kopftuch und Currywurst.“ Ein Titel wie aus der Bild. Eigentlich wäre das schon Grund genug gewesen, abzusagen.
Aber wie gesagt, ich war jung, ich hatte Hoffnung. Und die Gästeliste war okay. Nur ein Gast, ein geübter Talkshow-Gänger und Quoten-Muslim, versprach dicke Luft. Die meisten in meinem Freundeskreis rieten mir ab. Dann aber erzählte mir ein Freund, dass er den Mann kürzlich interviewt habe. Mit dem lasse sich diskutieren. Klingt gut, dachte ich. Herausforderung angenommen. Mein Plan: Mich mit dem Gast vorab treffen und kennenlernen. Denn wenn ihm wirklich etwas an dem Thema läge und sich wirklich mit ihm diskutieren ließe, dann würden wir die Sendung schon rocken – konstruktiv und inhaltsreich!
So weit, so naiv. Wir trafen uns also tatsächlich vor der Sendung und ich erlebte einen wunderbar angenehmen Gesprächspartner. Wir sprachen über die Probleme der muslimischen Community, diskutierten Lösungsansätze, kritisierten Islamophobie und Rassismus. Wir verstanden uns gut. Bis wir im Studio saßen. Die Kamera läuft.

Ich bin ein Internetkind. Seitdem ich im Ausland lebe, spielt auch das Telefon immer weniger eine Rolle. Selten noch telefoniere ich einfach so mit Freunden und verquatsche mich bis spät in die Nacht, wie ich das früher tat. Heute verabrede ich mich zum Skype-Gespräch. Und immer muss einer schon nach einer halben Stunde wieder weg, arbeiten, zur nächsten Konferenz oder wir geben beim zehnten "Hörst du mich?" auf.

Ich chatte auch nicht mehr nächtelang wie damals in meiner Jugend. Die Chatprogramme auf dem Handy machen mich müde, ich mag nicht auf dem Handy tippen. Mit vielen Freunden, die ich sehr liebe, kommuniziere ich deshalb gar nicht mehr (Verzeiht mir!). Ich will ihnen keine kurzen, schnellen E-Mails schreiben. Ich will ihnen Zeit, Mühe und Liebe widmen. Deshalb warte ich bis wir uns wiedersehen, um ihnen meine volle Aufmerksamkeit zu schenken, um sie mit Geschichten, Gedanken und Erlebnissen zu überhäufen, um Gefühle zu transportieren.
Dann gibt es Freunde, die ich vermutlich nie wieder sehen werde. Es sind Freundschaften, die rein zufällig entstanden sind. Man verbringt ein langes Wochenende zusammen, unterhält sich auf Zugreisen, Autofahrten, im Halbschlaf im Wohnzimmer im Versuch die kurze gemeinsame Zeit bis in die letzten Sekunden auszukosten. Und dann kommt die Stille.
Langsam schreiben wir uns dann E-Mails, lange und ausführliche. Wir kommunizieren selten, die Antworten brauchen manchmal Wochen, aber sie kommen. Sie sind mit Bedacht geschrieben, wir gehen aufeinander ein. Hören dem Ton der E-Mail zu und entdecken die Stimmungen dahinter. Manchmal fließt die E-Mail und weg ist sie. Manchmal feilen wir an jedem Satz und lassen sie unfertig als "Entwurf" speichern, um sie erst Wochen später fortzuführen. Es sind schöne E-Mails, wertvolle. Solche, die in den Massen an "FYI", "Kannst du kurz mal?", Weiterleitungen, Protokollen, Anfragen, Newslettern und Tausenden an Mikro-E-Mails verloren gehen.

Das kommt jetzt ein bisschen aus heiterem Himmel, weil ich mich ja sonst nie (oder nur äußerst selten) öffentlich zu Piratensachen äußere.
Trotzdem, hier meine zwei sehr kurzen Cents zum Piratenkrach:
Twitter sei Dank sitze ich als Zuschauerin in der ersten Reihe der Piraten WG und motze hier mal aus der ersten Zuschauerreihe rein in die Manege. Die Piraten WG, müsst ihr wissen, besteht aus tausenden Mitgliedern, die sich enthusiastisch für die Partei engagieren, und Abertausenden, die einfach so da herumhängen und ziellos herummaulen. Der WG-Raum wiederum ist klitzeklein, vielleicht 25 m². Da ist Krach vorprogrammiert.
Das Problem der Piraten ist nämlich genau das: Sie haben zu viel miteinander zu tun. Sie kommunizieren zu viel miteinander, übereinander, untereinander. Sie wissen zu viel voneinander. Da passiert das, was sonst den verliebtesten Pärchen passiert: Man geht sich auf die Nerven.

You walk into a newspaper building in another part of the world, Bahrain, open up the archive of 1971 and there he is: Elfis Brisley. You giggle. And then you stop. You think. You thought you always knew but you never truly grasped: Histories happen simultaneously. Histories interact. And traveling is the act of leaving places and histories behind. The act of interfering in another history, creating a new kind. And it, again, makes you appreciate a

Kritik an rassistischen Wörtern ist richtig. Verletzte Journalistenstölzlein nicht. (Das Bild zeigt das Cover der Zeit 17. Januar 2013)
Vor ein paar Jahren besuchte ich in Wien ein Café und entdeckte dort auf der Karte „Mohr im Hemd“ mit einer leckeren schokoladigen Beschreibung. Ich hatte aber bereits bestellt und schrieb später auf Facebook: „Das nächste Mal in Wien möchte ich Mohr im Hemd essen.“ Es hagelte Kritik. „Mohr“ sei eine rassistische Bezeichnung für Schwarze. Einer schrieb, ich sei eine Rassistin.
Aber, aber, schrieb ich, das hätte ich doch nicht so gemeint. Ich fühlte mich zu Unrecht kritisiert. Ich hatte doch keine böse Absicht.
In den letzten Wochen tobte es in der deutschen Feuilletonlandschaft. Nach der Ankündigung des Verlegers des Kinderbuchs „Die kleine Hexe“, in der neuen Ausgabe unter anderem das N-Wort zu ersetzen, veröffentlichte die Wochenzeitung Zeit eine Titelgeschichte zu dem Thema. Nicht nur dort, sondern auch anderswo verteidigten zahlreiche Feuilletonisten das N-Wort, und so manch einer witterte Zwang, gar Zensur.

Lena Khan is young, sympathetic, ambitious, talented and has an awesome plan: Producing a mainstream movie! She's almost got all it needs, except for a little bit of financial support maybe. In this video she explains why. Any questions? No? Well, then here you go. Lena Khan ist jung, sympathisch, ambitioniert, talentiert und hat Großes vor: Einen Mainstream-Film drehen! Sie hat schon fast alles zusammen, fast. Ein bisschen Geld fehlt ihr noch. Im Video erklärt sie warum. Noch Fragen? Nein?

EN