Kontakt:
Kübra Gümüşay

c/o Hanser Berlin – Lehrter Straße 57, Haus 4, 10557 Berlin

Büro betreut von Julia Obermann

office@guemuesay.com
Bürozeiten: dienstags 9.00 – 13.00 + donnerstags 9.00 – 13.00

Bei Interviewanfragen, Lesungen und alle anderen Fragen zu meinem Buch “Sprache und Sein”
hilft Ihnen gerne mein Verlag weiter:

Hanser Berlin

Thomas Rohde
thomas.rohde@hanser.de, +49 30 252 948 015

Mahmoud war der erste in Kairo, der uns nach Geld fragte. Nach drei Tagen in dieser Großstadt. Wir waren vorbereitet. Freunde hatten uns gesagt, wir sollten immer Kleingeld dabei haben - die Kinder würden sich freuen. Mahmoud schenkte uns ein wunderbares Lächeln. Nicht des Geldes wegen, sondern wegen der wenigen Worte, die wir wechselten. Und noch immer steckt mich sein Lächeln an, wenn ich das Bild sehe. Und ich finde, er hat mir mehr gegeben,

Ich wache auf. Der LKW rüttelt nicht mehr. "Komm wir machen eine Pause", sagt mein Mann und steigt zusammen mit dem Fahrer aus dem LKW. Mir ist noch ein bisschen wummrig. Innerhalb von sieben Stunden hatten wir heute unsere Berliner Wohnung leer geräumt und im LKW verstaut, um unser Hab und Gut für die nächsten drei Monate in Hamburg zu lagern. Ich bin erschöpft. Mein Mann und der Fahrer sind schon in der Tankstelle, um

Es stauten sich in letzter Zeit viele, viele Gründe an, um endlich einen Videoblogbeitrag zu machen: Nicht nur die Grimme Online Award Nominierung vor einigen Tagen, sondern auch der 3. Bloggeburtstag, der noch nicht gebührend gefeiert wurde. Zusammen mit Vinzenz, der auch meine Hochzeit gefilmt hatte, schritten wir also zur Tat: Tada! Wir präsentieren euch hiermit die ersten Videowoerter. Dieses Mal aus Berlin, wo ich noch eine Woche wohnen werde bevor es für drei Monate nach

Der 1. Mai. In Kreuzberg lässt laute fröhliche Musik die Erde beben, die Sonne knallt und an den Straßenecken schlängeln sensationsgeile Krawallanwärter in Schwarz umher. Neugierige Touristen mit baumelnden Riesenkameras vor dem Bauch fotografieren die jungen Kreuzberger, die endlich einmal auf dem Bürgersteig Grillen dürfen. Neben ihnen stehen türkische Frauen und verkaufen erfolgreich Gebäck. Ein chaotisch buntes Getümmel.Nee, heute wollen mein Mann und ich lieber Ruhe. Am liebsten mit Strand und Wasser. Zusammen mit anderen

Das Schlimmste was man einem Blogger antun kann (neben "Das bloggst du aber bitte nicht!") ist Folgendes: Auf der Republica (der größten Bloggerkonferenz Europas) anrufen und dem Blogger mitteilen, dass man für den Grimme Online Award nominiert ist - und jetzt kommt's: Nachlegen, dass alles bis zum 11. Mai geheim gehalten muss. Genau das ist mir nämlich passiert. Es war eine Qual! In mir drin hüpften tausend Kübras wild durch die Gegend, freuten sich und schlugen

"Kacke! Alles kacke." Es ist Montagmorgen. Ich stehe an der Bahnhaltestelle und höre jemanden auf Türkisch meckern. "Diese bescheuerten Rolltreppen. Nichts funktioniert hier! Wäre ich doch bloß zu Hause geblieben." Ich schaue mich neugierig um. Eine alte türkische Oma, das Kopftuch fest unter dem Kinn geknotet, besteigt grummelig die letzte Treppenstufe und betritt den Bahnsteig. Sie atmet erschöpft ein und aus und schaut sich skeptisch um. Sie entdeckt mich, unsere Blicke treffen sich. Sie neigt

Hatice bügelt, ich falte. Wir ordnen Teile meines Ceyiz, der Aussteuer, die jede türkische Braut von den Eltern mitbekommt, in meinen Schrank ein. Verziertes Bettzeug, handbearbeitete Handtücher, Decken und Kissenbezüge. "Frag mich: Bist du glücklich? Bin ich nicht", sagt Hatice. Urplötzlich. Sie steht vor dem Bügelbrett und hält inne. Ich bin irritiert. Ich kenne sie nur flüchtig, sie kam heute zu mir,

Blitz! Ich bin jetzt auf der Re:Publica, der größten Konferenz über Blogs, soziale Medien und digitale Gesellschaft Europas! - wie ich eben erfahren durfte. Und über 3.000 Menschen sollen in den nächsten drei Tagen hier in Berlin dabei sein. Ja, viele Männer um mich herum. Wobei der Typ vor mir ein Kopftuch trägt. Und der Typ links lange Haare und Halbglatze.Blitz! Dafür dass die Re:Publica so weiß und männlich ist, ist sie schon ziemlich bunt.

Die deutsche Medien- und Politiklandschaft ist weiß, männlich und so zwischen Anfang 30, Ende 40. 9,2 % der deutschen Bevölkerung bestehen aus Frauen mit Migrationshintergrund. Das sind die amerikanische Hausfrau, die türkische Managerin, die japanische Sängerin, die nigerianische Akademikerin, die tunesische Schriftstellerin, die französische Künstlerin oder die rumänische Ärztin.Rein quantitativ müsste also fast jeder zehnte Artikel von diesen Frauen handeln. Müsste. Die multikulturellen Frauen tauchen medial nicht nur selten, sondern außerdem auch überzogen oft

Die Optimistin in mir wagt zu hoffen, dass wir irgendwann die richtigen Schlüsselfragen diskutieren. "Gehört der Islam zu Deutschland?" Wenn ich diese Frage noch einmal höre, knallts. Dann schnappe ich mir mein Sprengstoffgürtel und das tickende Bömbchen unter dem Kopftuch und gehe in die Luft - dorthin, wo dümmliche Fragen nicht hinkommen. In eine Welt frei von pseudo-intellektuellen Stellvertreter-Diskussionen. Eine Welt frei von Fragestellern, die eigentlich nur meinen: "Ätsch, ihr

Kürzlich war mein Henna-Abend. Das ist ein Abend vor der Hochzeit, an dem sich die Frauen versammeln, gemeinsam singen, tanzen und feiern. Mit Ritualen und traditionellem Gesang verzieren die Frauen die Hand der Braut und verabschieden sie in den Morgenstunden. Auch ich hatte einen wunderschönen Hennaabend. (An dieser Stelle Danke an meine Freundinnen, Familie und vor allem meine geliebte Schwester!) Aber darum soll es hier gar nicht gehen. Sondern um die Kinder, die merkwürdigen. Auf türkischen

EN